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Christuskirche Schköna

Sie leuchtet schon von weitem mit ihrem weißen Gewand und dem elegant wirkenden Turm. Diesen gibt es allerdings erst seit dem Jahr 1904. Die Kosten dafür musste nicht die Kirchengemeinde aufbringen, sondern sie wurden getragen von den Freiinnen Henriette und Amalie von Bodenhausen auf Schköna, denen das Rittergut mit Schloss in Schköna gehörte. Der alte Turm war 1864 abgetragen worden, so dass die Kirche 40 Jahre lang turmlos war. Das wunderschöne Sandsteinportal, das den Besucher über die Südseite des Turmes eintreten lässt, zeugt davon. A.D. 1904 ist darauf zu lesen.

Zudem hatten die Freiinnen zu Bodenhausen der Kirche ein neues Geläut gestiftet (2 neue Glocken und eine umgegossene Glocke von 1670), das mit dem neu errichteten Turm 1904 seinen Dienst aufnehmen konnte. Allerdings wurden diese drei Bronzeglocken im 1. Weltkrieg abgegeben. Von dem Geld, das die Kirchengemeinde dafür erhielt, wurden schon im Jahr 1919 drei neue Eisenhartguss-Glocken in Apolda gegossen und in Gebrauch genommen. Oben in der Laterne des Turmes hängt noch eine kleine alte Bronzeglocke (1670), die seit dem Turmneubau als Schlagglocke der Uhr ihren Dienst versieht.

Betritt man nun heute die Kirche, kann man sich an einer erst jüngst eingebrachten Formen- und Farbensprache des 19. Jhd. erfreuen, die dem Raum, den Bänken und der Orgel entspricht. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden der Kanzelaltar, die Patronatsloge, das Chorgestühl und die Bänke entfernt. Man brachte verschieden Materialien ein, die gerade zur Verfügung standen, jedoch damals wie heute nicht den Ansprüchen eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes entsprachen. Es kamen neue Bänke hinein, die allerdings als Mittelblock standen, so dass der Prozessionsweg vom Turm zum Altarraum nicht mehr begehbar und erlebbar war.

Mit dem Umbau 2017 haben wir die Bänke geteilt und nun auch wieder einen Mittelgang geschaffen, der auf den spätromanischen Taufstein zuläuft und von dort den Blick auf den Altarbereich freigibt. Die Erhöhung dieses Bereiches, die in den 70er Jahren geschaffen wurde, haben wir gerne belassen und nun die beiden Grabtafeln wieder dort positioniert, wo sie einst standen – links und rechts im Altarraum. Die rechte Grabplatte zeigt Simon Rabil zu Schköna , der hier in der Kirche am 17. April 1564 begraben wurde. Damit ist auch die enge Verbindung zwischen Rittergut / Schloss und Kirche angezeigt, die in der Abfolge der Besitzer diese Familien nennt: Rabil – Solms – Bodenhausen. Daraus wird auch deutlich, dass es mal zur Familie derer zu Solms gehörte, die in Rösa das Schloss besaßen, wie auch zur Familie derer von Bodenhausen, die im Schloss zu Burgkemnitz saßen.

Die Kirche besitzt eine wunderbare Akustik. Ihr leichter Hall, der allerdings nicht zu lange im Raum steht, so dass es zu keinen Überlagerungen kommt, lädt zu Konzerten ein. Sehr schön und zuweilen kraftvoll erfüllt die Orgel mit ihrem Klang den Raum. Sie wurde von Conrad Geißler im Jahr 1877 geschaffen und besitz bei einem Manual 8 Register.

Bei der Namensgebung im Jahr 2018, wo die „Dorfkirche Schköna“ zur „Christuskirche Schköna“ wurde, stand noch immer die Überlegung im Hintergrund, einen Christus (Typus: „Christkönig“) im Altarraum schweben zu lassen. Allerdings hat es sich gezeigt, dass es schwierig ist, ohne das Ausrufen eines künstlerischen Wettbewerbs zu einer guten Lösung zu kommen. Die Zukunft wird zeigen, ob sich noch eine Planung und Umsetzung der ursprünglichen Idee ergibt, oder ob es dabei bleibt, wie es ist. Das große, schlichte Holzkreuz, das an Stelle des in den 70er Jahren herausgenommen Kanzelaltars an der Ostwand des Chores angebracht worden war, haben wir nun vergolden lassen und schwebend über dem schlichten Altar aufgehängt(Projekt Namensgebung: siehe auch hier)

Pfr. Albrecht Henning

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